Unser Hof und die Geschichte seiner Sanierung

Unser Hof und die Geschichte seiner Sanierung

Wie wir auf die Idee kamen unseren alten Hof an der Geltinger Bucht so zu gestalten, wie er jetzt ist? Mit der Technik und so nachhaltig?
Das werden wir immer wieder gefragt. Wie kommt man denn auf die Idee einen alten Hof so zu sanieren? Vor allem so umweltfreundlich und mit modernster Technik? Wäre nicht abreißen besser gewesen? War das nicht unwahrscheinlich teuer? Und was soll das schon wieder mit diesem so strapazierten Wort: Nachhaltig? Hier kommt also die Geschichte unseres Hofes und seiner Sanierung

Für uns war das schon immer wichtig nachhaltig zu leben. Wir möchten Ressourcen sparen wo es eben geht. Nicht nur weil es den Geldbeutel schont. Das fing schon an, wenn ich Obst unter dem Wasserhahn gespült habe. Mit einer Schüssel darunter habe ich das kostbare Trinkwasser aufgefangen und zum Blumengießen genommen. Im Garten Gemüse selber ziehen, einen Kompost anlegen, Müll trennen, gebrauchte Klamotten kaufen, selber nähen, Brot selber backen und natürlich Energie sparen, wo es geht. Alles irgendwie selbstverständlich, oder? Ideen kamen mit Peter Lustig und der Hobbythek.

In der Stadt kann man nur nicht alles an Ideen umsetzen, die man hat. Schon gar nicht, wenn man mit einer großen Familie in einem kleinen Haus wohnt.

Wie wir aufs Land kamen?

2002 haben wir, Uta und Stephan Janbeck- uns entschieden die Stadt Ahrensburg – zu verlassen und aufs Land zu gehen. Die 4 Kinder waren schon aus dem Haus oder auf dem Absprung. Wohin wir wollten war erst mal noch nicht klar. Es hätte auch Schweden sein können…
…ein alter Hof sollte es sein, mit Potential und möglichst original. Eine große Hoffläche davor, wie aus dem Bilderbucht eben.

Häufig sind wir nach Schweden gefahren, haben viel gesehen und Inspirationen gefunden. Wie zum Beispiel das Café Utsikten auf dem Halandsasen, das Vorbild für mein Körbchen Café wurde.

Den Hof – unseren Hof – haben wir dann irgendwann in der Geltinger Bucht gefunden. Übers Internet. 2002 gekauft und 2003 im April angefangen zu sanieren.

Die Gegend faszinierte uns. Fast wie in Skandinavien und noch ziemlich ursprünglich…und vielleicht hatte meine Großmutter mir auch zu viel vom weiten Himmel über riesigen Feldern aus ihrer alten Heimat vorgeschwärmt. Weit gucken kann man hier gut.

Hof bei Übernahme 2003

​Hof bei Übernahme 2003

Na, dann packen wir´s mal an

Mächtig viel Arbeit lag vor uns. Mit Renovierung hatte das nichts zu tun. Das war eine echte Kernsanierung.

In Bausendungen wird immer hochgerechnet wie viel Material verbraucht worden ist. Ich hätte gerne gewusst wie viele Kabel wir aus den Wänden geholt haben, wie viel Kubikmeter Schutt wir entsorgt haben, wie viel Lehm wir aus der Erde gebuddelt haben um die Fußböden vernünftig zu isolieren etc. Im Haupthaus sind nur drei Fußböden drin gebleiben. Der Terazzo und zwei andere Böden, die noch in Ordnung waren. Alles andere ist rausgeflogen. Neue Fundamente haben wir gegraben, Mittelwände verstärkt, neue Balken eingezogen.

Für groß rechnen und zusammenzählen war damals keine Zeit. Unser Hof sollte saniert werden und das brauchte Zeit- viel Zeit!

Man gut, dass wir vorher noch nicht wussten, was auf uns zu kommt, sonst wäre die Geschichte über die Sanierung unseres Hofes vielleicht anders verlaufen.

Was wir wussten war, dass alles, was wir jetzt energetisch machen uns im nach hinein Energie spart. Jedenfalls das meiste.

So viele Ideen- so viele Entscheidungen – so viel zu beachten. Ein so umfangreiches Projekt braucht ziemlich viel „Gehirnschmalz“. Schließlich kann man ein haus auch kaputt sanieren.

Wir haben uns ganz bewusst gegen den Dämmwahn und dafür entschieden das Mauerwerk des alten Haupthauses monolitisch zu lassen. Wir wollten den Taupunkt in der Wand nicht verlagern. Monolitisch heißt übrigens, dass das Mauerwerk nur aus Steinen besteht. In unserem Fall aus 1,5 Steinen. Klar wussten wir, das wir bei langanhaltendem Ostwind dann eine Strickjacke mehr anziehen müssen.

Aus der Erfahrung heraus haben wir Wände nur verputzt, damit sie Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen können. So können wir eventuell auftretende Feuchtigkeit auch viel besser sehen.

Rohre für die Wasserführung haben wir in zwei Kreisläufen gelegt. Wir hatten schon damals die Idee Brauch/Regenwasser statt gutem Trinkwasser für Toilettenspülungen etc. zu nehmen .

An einen wassergeführten Ofen zur Energieerzeugung hatten wir auch schon gedacht.

Auch Kabel und Leerrohre haben wir seeeehr viele verlegt, für den Fall der Fälle…wenn der Fußboden erst mal verlegt ist wird es logischerweise  nachträglich viel schwieriger eine Leitung zu verlegen.

So ging es Stück für Stück weiter.

Eingezogen sind wir in die Baustelle schon Ende Mai 2003. Verrückt. An die Anmietung woanders haben wir nie gedacht. Die Sanierung unseres Hofes nahm uns voll und ganz in Anspruch.Wobei Stephan ja immernoch nach Hamburg zur Arbeit fuhr.

Im November kam dann die Heizung, ein Blockheizkraftwerk, das mit Gas betrieben wird. Lieber wäre uns ja eins mit Rapsöl gewesen, aber das war zu dem Zeitpunkt nicht möglich. Mittlerweile hatten wir es so kalt im Haus, dass Hund und Katze sich abwechselnd vor dem Halogenstrahler wärmten.

Parallel zu der Baustelle hatte ich meine Ausbildung zur Hauswirtschaft auf dem zweiten Bildungsweg angefangen. Das bedeutete einen Tag in der Woche ohne Bauklamotten und im Warmen in der Landwirtschaftskammer in Rendsburg. Meine Kolleginnen meineten schon ich müßte Wärmegeld abgeben. Wer einmal über einen längeren Zeitraum bei Minusgraden im Haus gefroren hat, ahnt, was ich dem Heizungsmonteur dann gesagt habe, als er meinte das mit der Heizung geht erst ne Woche später, weil der Gasanschluß ja noch übergeben werden musste. Ich war nett, bestimmt, verzweifelt…Ich erinnere es noch genau. Es war Anfang November und mir war schrecklich kalt und ich hatte das Gefühl gar nicht mehr warm zu werden. Es war Freitag, der 02.11.2003 und ich bekam Wärme.

Hofhund Biene wärmt sich

Auch der Hofhund Biene braucht Wärme

 

Was das ausmacht – Der äußere Charakter

Etliche Kabel, die außen am Haus angebracht waren haben wir entsorgt, kilometerweise Fugen ausgekratzt und wieder neu verfugen lassen.

Es wurden Fenster nach alten Bildern von einer hiesigen Tischlerei gebaut. Nach außen öffnend mit wenig Dichtung und Sprossen, so wie es sich hier gehört. Natürlich aus Holz. Und natürlich mit den Farben grün und weiß, so wie es sich hier in Angeln gehört.

Auch das Reetdach wurde neu gemacht mit Reet von der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Nicht so feinhalmig wie das aus anderen Ländern, aber das war vielleicht unser Glück, weil es besser trocknen kann. Es war toll, den Reetdachdeckern zuzsehen, aber es war auch mega viel Arbeit und Dreck. Auch da haben wir mitgeholfen. Ich hoffe, wir müssen es nicht noch mal machen. Oben drauf aufs Dach kamen natürlich die Heidematten und die Hängehölzer. So, wie es nur hier in Angeln und Südengland ist.

Fast wie neu

Fast wie neu

 

Wasser und so weiter

Da wir vor Ort keine Kanalisation haben, die an ein öffentliches Netz angeschlossen ist, mussten wir uns auch da etwas überlegen. Empfohlen, da den meisten bekannt, wurde uns eine Dreikammergrube. Das hieße aber Kosten durch Entsorgung. Wir haben weiter gesucht, uns informiert und belesen.
Jetzt haben wir eine vollbiologische Kläranlage, die im Prinzip wie eine Komposttoilette funktioniert: Feststoffe werden in drei großen Behältern verrottet und die flüssigen Abwässer in Schilfbeeten wieder aufbereitet. Das machen übrigens Bakterien, die an den Wurzeln der Pflanzen sitzen. Das aufbereitete Wasser wird dann für die Toilettenspülung verwendet. Das Ganze wird natürlich an mehreren Stellen beprobt, damit es keine Probleme gibt.
Uns spart es enorm viel kostbares Trinkwasser. Und mit dem verrotteten Schiet düngen wir die Blume. Kreislaufwirtschaft eben.

 

Die Scheune war leider nicht zu halten

Schade um die Scheune

…aber sie war nicht mehr zu halten. Die Gebäude sollten ja einen Nutzen haben, aber hier war das nicht möglich. Nur sanieren um dann Autos oder Tiere darin abzustellen ging für uns nicht.  2004 musste dann die alte Maschinenscheune abgerissen werden, weil sie zu marode war. Zudem stand sie zu dicht an der Nachbargrenze. Die Entsorgung hat uns einige Zeit in Anspruch genommen, da eine Fremdfirma ein heilloses Durcheinander hinterlassen hatte. Das war der Moment, wo die Geschichte der Sanierung unseres Hofes – jedenfalls von meiner Seite- beinahe ein abruptes Ende bekommen hätte. Nun denn. Die alten, wenn auch weichen, Backsteine haben wir gesäubert und für Ausbesserungen aufbewahrt. Auch die alten Scheunentore liegen gut verstaut in der Scheune. Wer weiß wozu man sie noch brauchen kann.

 

Der Cafébau

Erst 2006 kam an diese Stelle mit Hilfe von hiesigen Handwerkern der Cafébau mit der Pension.
Mauerwerk im alten Verbund nachempfunden, dahinter Porotonsteine, eine Holzverkleidung im Obergeschoß in „Kriech- und Decker-Schalung“ aus heimischer Lärche. Innen mit Holzfußböden aus Kiefer, skandinavisch -gelaugt und weiß geseift-, Holzfenster nach außen öffnend, einem wassergeführten Kaminofen im Café. Alles ist technisch an unser bestehendes Netz angebunden.

Und weil der Architekt bei allem einen extra Planer haben wollte, hat sich Stephan eingelesen, alles selber geplant und mit den Handwerkern umgesetzt. So viele Planer von Klärtechnik, Heizungstechnik bis Elektrotechnik hätten wir auch gar nicht bezahlen können. Bei dem Gedanken wird mir heute noch ganz schwindelig wie bei einer Registrierkasse, die immer durchdreht.

Jetzt ist der alte Charakter eines Dreiseithofes wieder hergestellt. Drei Gebäude. Die Nordscheune, das Haupthaus in der Mitte und die Südscheune. Das war uns sehr wichtig. Der Neubau des Cafés wurde übrigens  ganz bewusst gestaltet wie eine Scheune. So lässt dieser Bau dem Reetdachhaus den Vortritt. Also gibt es auch wenig Gardinen.

Janbecks Dreiseithof 2006

 

Weiter ging´s

Ich hatte mit meiner Hauswirtschaftlichen Herangehensweise beim Cafébau Geld aus der Finanzierung über. Scheinbar ungewöhnlich für die Bank. Anfang 2007 wurde dann der ehemalige Kuhstall entkernt und zu einem Hofladen von unserer Tochter Maike Misirli, damals Blumen & mehr. Als hätten wir nicht genug von Sanierungen. Also ging die Geschichte weiter. Spannend,wenn ich dran denke: mit dem Bauunternehmer hatten wir abgemacht, dass die Cafégäste von den Bauarbeiten nichts mitbekommen sollten. So hat er sich ein Loch in die Wand gegraben und an den Schließtagen des Cafés den Kuhstall entkernt.

Eine Solarthermieanlage kam 2008 für die Wasseraufbereitung auf das Dach des Cafébaus.

In 2009 wurde der Hofladen aufgegeben und zu einem Apartment (Kuhstall) und dem Büro umgebaut. Mit passte das ganz gut in den Kram, weil wir so eine Erweiterung gut gebrauchen konnten. Das wurde dann zu meiner Projektarbeit in der Meisterschule. Ein sehr umfangreiches Thema für die Hauswirtschaft, da ja sehr unterschiedliche Anforderungen an Ferienquartier oder Büro gestellt werden.

Auch ein weiterer Dachs (Blockheizkraftwerk) kam dazu um die Wärme für den dann geplanten Neubau mit abzudecken.
2010 wurde schließlich das PLUSenergiehaus (das Haus erzeugt mehr Energie als seine Bewohner verbrauchen) von und mit einer hiesigen Holzbaufirma aus Sörup aufgestellt. Hell, rollstuhlgerecht und mit nur zwei großen Wohnungen à 100qm. Drinnen gibt es sogar eine Wärmerückgewinnung und eine große Photovoltaikanlage auf dem Dach. Mit seinem modernen Äußeren steht es bewusst etwas abseits von den alten Gebäuden als moderner Kontrapunkt….und mal keine Sanierung.

Modernes Holzhaus 2010

 

Ein Puzzle ganz nebenbei

Natürlich haben wir nicht nur gebaut. Und natürlich ist die Nachhaltigkeit in unserem Betrieb noch umfassender. Mit dem Start des Pensionsbetriebes war von Anfang an klar, das wir den Gästen Schleswig-Holstein „schmackhaft“ machen möchten. Wir sind eben verliebt in Schleswig Holstein und das wollten wir auch gerne an die Gäste weiter geben.

  • Es zog sich von den Hotelbetten aus einer kleinen Manufaktur in Kiel bei der wir 2006 die Betten haben bauen lassen in blau und rot,
  • den auf Leinwand gezogenen (eigenen) Fotos in den Räumen,
  • der Bilderschau im neuen Cafékino,
  • den selbst kreierten Kissen mit denen die Räume noch ein bisschen persönlicher werden oder
  • den Produkten in unserem FAIRcafé und zum Frühstück der Hausgäste.

Wir stellen alles was geht selber her: die Brötchen, das Landbrot, die Aufstriche zum Frühstück und die Torten. Auch vegan. Und weil wir so viel selber machen, können wir auch gut auf Gäste mit Nahrungsunverträglichkeiten oder besonderen Kostformen eingehen. Dabei verwenden wir Produkte und Rezepte eben aus Schleswig-Holstein.
Wir schaffen Arbeitsplätze und wir beschäftigen unsere festangestellten Mitarbeiter rund ums Jahr. Die haben wir übrigens selber zur Hauswirtschaft im ländlichen Bereich ausgebildet. Neben Kochen, Nähen und Backen vermitteln wir alles rund um die Wäscheverarbeitung, Gartenpflege, Betreuung und vieles mehr, auch in Seminaren. Und auch hier legen wir großen Wert auf ressourcenschonendes Arbeiten.

Über ein Energiemanagement kennen wir unsere Verbräuche genau und sind in der Lage sie zu steuern. Smileys in Ampelfarben zeigen uns in der Hauswirtschaft ganz simpel, wann es gut ist die Waschmaschine an zu stellen. Wir wollen eben überall möglichst mit unserem eigenen Strom agieren. Ob beim Waschen, beim Backen oder beim Auto laden.

Toll zu sehen wie aus vielen Puzzlesteinen ein großes Bild entsteht.

 

Urlaub mit gutem Gefühl

Verträgliches Reisen gehört bei unseren Gästen zum Urlaub. Wir sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Einfach über Flensburg und dann weiter mit dem Bus. Dann sind es noch 200 Meter zu Fuß zu uns. In der heutigen Zeit, wo viele gar kein Auto mehr haben, ist das von unschätzbarem Wert. 20-30% unserer Gäste reisen alternativ an. Auch aus der Schweiz.

Wir selber sind seit 2014 begeisterte Fahrer mehrerer Elektroautos. Eins davon vermieten wir auch an Gäste. Den Sonnenstrom von unserem Dach können unsere Hausgäste laden. Seit 2010 sind wir ein sogenanntes Charge Hotel und Tesla Destination Partner.

Und eins der wenigen Klima Hotels Deutschland sind wir auch. Mit allen Verpflichtungen, die das mit sich bringt, wie zum Beispiel etwas für die Biodiversität zu tun. Bei uns werden die Verbräuche genau unter die Lupe genommen: vom Müll, der gewaschenen Wäsche bis zur Energie. Gut, wenn man alles im Blick hat. Für mich ist es ein Sport geworden immer zu schauen, ob es nur ein grobes Gefühl ist, dass wir hier und da eine Veränderung haben, oder ob es belegbar ist.

Und auch mit dem Energie sparen geht es bei uns immer weiter. Mehr Solar, eine Wärmepumpe und noch mehr Wärme aus Strom heißt bei uns gerade die Devise um gegen steigende Gaspreise anzukommen. Noch mehr Eigenverbrauch. So, das es geht. So, das wir es bezahlen können und dass es zum Hof passt. Schau´n wir mal, ob die Rechnung aufgeht.

Unsere Gäste holen wir mit vielen Hinweisen und Kommunikation ins Boot. Ohne dem geht es nicht. Aber die machen super mit.

Jetzt haben wir einen schönen, traditionellen Dreiseithof, der moderner kaum sein kann.
Er passt in die Landschaft und ist sogar als landschaftsprägendes Objekt eingestuft. Unseren Gästen haben wir so viel zu erzählen: über die traditionelle Bauweise, die Bedeutung der Farben und auch über unser ökologisches Konzept. Und auch über die Sanierung unseres Hofes und seine Geschichte.

Insektenparadies

Bunte Wiese mit Carden, Disteln und Kamille

 

Zeit vergeht

Es gibt immer noch viel zu sanieren. An einigen Stellen sind wir noch nicht  dazu gekommen. An anderen haben wir schon kräftig renoviert. Gäste first ist unsere Devise…aber auch wir machen mal ne Pause.

  • Mittlerweile sind die Betten ausgetauscht gegen Biobetten aus Vollholz,
  • die Wände mit Biofarben gestrichen und
  • die Zimmer zu Themenzimmern passend zur Region geworden.
  • Immer dabei auch der Bezug zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung.

Aber es sind immer noch 7 unterschiedliche Quartiere für 21 Gäste. Das ist eine gute Größe für uns.
Wir machen Führungen und Workshops, weil wir „ansteckend sein wollen“  mit dem Bazillus der Nachhaltigkeit.

Was wir können, kann jeder. Es sind viele kleine Maßnahmen, die wir über die Jahre zu einem großen Ganzen zusammen puzzeln.

Und klar sind wir sehr idealistisch dabei und haben auf manches verzichtet, denn in Fördertöpfe passten wir irgendwie nie so richtig rein.
Manches hätte man besser machen können. Manches macht man heute anders.
Aber: wer nichts macht, macht eben nichts.

Wir haben gemacht, was für uns ging und fühlen uns echt wohl auf unserem schönen Hof.

Uta & Stephan Janbeck

Wir lieben die Ostsee und Schleswig Holstein

Wir lieben die Ostsee und Schleswig Holstein

Wir lieben die Ostsee und Schleswig Holstein.

Den weiten Himmel, die Brise und die Nähe zu Dänemark.

Deshalb sind wir hier. Deshalb haben wir, Uta und Stephan Janbeck, vor vielen Jahren die Stadt verlassen.

Wir wollten nochmal etwas Neues machen.

Und hier kommt ein Teil unserer Geschichte:

Urlauben am Meer…eine gute Idee, oder?

Okay, dann gehen wir mal auf die Suche. In Schweden und in der Gegend zwischen Nord-Ostsee-Kanal und Flensburg.

2002 sind wir dann fündig geworden. Einen ziemlich kaputten Hof. Gekauft und dann mit Familienhilfe im Frühjahr 2003 angefangen. Es gab seeeehr viel zu tun. Wir haben etliche Tonnen Schutt beseitigt, kennen jede Fuge unseres Hauses und schätzen seine Geschichte.

Ohne diese wunderschöne Landschaft Angeln, die Liebe zum Meer und Schleswig Holstein, wäre es wohl nicht zum Aushalten gewesen.

Wichtig war uns Ressourcen zu schonen. Deswegen haben wir gleich zwei Wasserkreisläufe eingebaut, eine vollbiologische Kläranlage, BlockheizKraftwerke zur Strom und Wärmeerzeugung und ganz vieles mehr.

Nachhaltiges Leben wollten wir möglich machen. Für uns und unsere Gäste.

Ganz oben im Echten Norden Schleswig Holsteins liegt jetzt unsere ökologische Pension, Janbeck*s FAIRhaus. Kurz vor der dänischen Grenze ist sie auf einem idyllischen Hof gelegen. Kappeln, Flensburg und die Schlei sind schnell zu erreichen. Die Ostsee und Geltinger Birk sind nah und Dänemark in Sichtweite.

FAIR bedeutet bei und für uns:

fröhlich und fair,

ambitioniert und anders,

interessiert und inspirierend,

regional und ressourcenschonend .

 

Ich erklär jetzt mal wie wir das umsetzen:

  • Es ist einfach schön hier. Die riesige Linde, die etwa 280 Jahre alt ist, war übrigens mit ein Kaufgrund. Sie ist unser Schattenspender, Temperaturregulator, CO2 Speicher und Vogelhotel.
  • Auf unserem Angeliter Dreiseithof gibt es jetzt 4 Gebäude in denen sich die Quartiere der Pension befinden. Hotel, Pension, Ferienwohnungen, Zimmer? Unser Betrieb ist schwer einzuordnen und immer irgendwie mehr, als nur das eine. Deswegen Quartiere
  • Alle 7 Domizile unseres Familienbetriebs sind hell und komfortabel eingerichtet: von den extralangen Betten bis zu der fair gehandelten Bio Bettwäsche. Es gibt bei uns 3 Quartiere für Rollstuhlfahrer und auch 3 Ferienwohnungen, die auch von Gästen mit Hund bewohnt werden können. Alle sind unterschiedlich und haben ein unterschiedliches Thema.
  • Genießen kann man, wenn man möchte, ein handgemachtes Frühstück. Wir servieren es unseren Hausgästen mit Abstand in unserem kleinen Bauernhofcafé von 8 bis 12 Uhr, oder im Sommer im Garten. Dazu gehört natürlich selbstgebackenes Brot und Brötchen sowie immer neue Kreationen von selbst hergestellten Aufstrichen.
  • Wir können es einfach nicht lassen. Am Liebsten verwenden wir dafür Produkte aus dem näheren Umkreis, aber auf jeden Fall aus Schleswig Holstein.Regional ist unsere erste Wahl. Gern auch vegetarisch oder vegan. Und weil wir wissen was drin ist können wir auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten prima eingehen. Kuchen und herzhafte Kleinigkeiten gibt es übrigens auch.
  • Zero oder less waste, Craddle to craddle, Kreislaufwirtschaft. Es gibt viele Bereiche, die wir ständig versuchen zu verbessern. Zum Beispiel mit unserem Lose Laden. Hier können Hausgäste unverpackt im Urlaub einkaufen. Wäre ja schade um die schöne Urlaubszeit. Außerdem spart es uns Müll.

Öko?! Logisch!

  • Als Ausbildungsbetrieb für die Hauswirtschaft im ländlichen Bereich  arbeiten wir nachhaltig und ressourcenschonend. Von der eigenen Wasseraufbereitung bis zur eigenen Stromerzeugung. Nachhaltigkeit ist bei uns gelebte Praxis und für Gäste wird es zum Urlaub mit gutem Gefühl.
  • Wir überprüfen nicht nur selber unsere Verbräuche sondern sind zertifiziert von VIABONO. Seit 2016 ist unser FAIRhaus von CO2OL zertifiziertes klimapositives Hotel.
  • Für unsere Ideen im nachhaltigen Tourismus haben wir 2016 und 2018 den FAIRWÄRTS Preis bekommen. Stolz sind wir auch in 2017 mit dem Nachhaltigkeitspreis des Landes Schleswig Holsteins und 2023 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet worden zu sein. Das ist eine schöne Anerkennung unserer Arbeit und motiviert uns den Weg weiter zu gehen.
  • Für unsere Hausgäste mit Elektroauto halten wir eine Ladesäule bereit. Hausgäste , die mit der Bahn anreisen, können bei uns ein Elektroauto mieten. Lange sind wir schon im Thema E-Mobilität unterwegs. Angetrieben vom Gedanken fossil frei zu leben. Als unser altes Auto dann wirklich auseinanderfiel, war es dann so weit.

Seit 2014 fahren wir selber nur noch elektrisch.

Drei mal waren wir übrigens Teilnehmer der WAVEtrophy – World Advanced Vehicle Expedition-, der größten Elektrorallye der Welt. 2015-2017. Unterwegs mit etwa 90 Teams aus 17 Nationen, rein elektrisch. Von der Ostsee in-durch- die Alpen.

Dabei ging es um fossilfreie Mobilität, erneuerbare Energien und nebenbei ganz viel Spaß. Austausch untereinander und mit den Menschen, die jedes Jahr in 70 Städten auf uns gewartet haben. Es ging aber auch um Aufklärung, interessante Schulbesuche, Firmenbesuche von Audi (EtronWerk) bis Jenny Energie.

Wir haben Franz Alt getroffen und es ging auch um politisches Engagement. Zum Beispiel in 2016, wo wir bei der UNO in Genf für die Einhaltung des Paris Abkommens demonstriert haben. Wollt Ihr mal schauen? https://www.youtube.com/watch?v=AKO7tn1AXYI

Ja, wir beziehen auch mal Stellung. Wir möchten eben eine enkeltaugliche Welt hinterlassen.

Heute nicht auf Kosten von morgen leben. Möglichst viele Menschen damit anstecken.

Das ist unser Ziel.

Wer noch mehr über uns wissen möchte, den Alltag im Café und unsere Motivation kann sich das auf diesem Podcast mit Maja Herzbach vom NDR anhören  Das geht auf mich!

Die Aufnahme ist zwar schon etwas älter. So manches hat sich geändert. Es ist aber ein ganz guter Einblick in unseren Betrieb.

Und neulich war die Nordtour bei uns.

Wer dann noch mehr wissen möchte liest im alten Blogbeitrag nach, oder kommt mal Zeit bei uns verbringen.

Wir lieben die Ostsee und Schleswig Holstein und stecken Euch damit gerne an.

Wir freuen uns auf interessante Gespräche und nette Gäste

Viele Grüße, Uta und Team